[1] Deinem Geruche zu lieb, weil die Rose den Schleier zerreißet,
Zerreiß' auch ich mein ganzes Kleid.
[2] Auf den Fluren ersah dich die Rose, und ohne Besinnen
Zerriß wie trunken sie ihr Kleid.
[3] Schwer befrey' ich mein Herz aus der Hand der Schmerzen und Leiden,
Und du befreiest so leicht dein Herz!
[4] Ich verließ den Freund, von meinem Feinde beredet,
O niemand sey den Freunden Feind.
[5] Deinen Körper umhüllt das Gewand, wie den Nektar der Becher,
Das Herz die Brust, das Gold der Stein.
[6] Träufle, Kerze, herab! o träufle Thränen in Fluthen!
Dein Herzensbrand sey allen kund!
[7] Thue mir Nichts, sonst steigt von meinen verbrennenden Seufzern
Der Rauch empor wie vom Kamin.
[8] Brich nicht das arme Herz, und wirf es mir nicht vor die Füße,
Es ist geknüpfet an dein Haar.
[9] Da Hafis sein Herz an deine Locken geknüpft hat,
So wirf es mir nicht vor den Fuß.